Der Henri-Pittier-Nationalpark ist der älteste Nationalpark Venezuelas und wurde ursprünglich 1937 unter dem Namen Rancho Grande per Dekret von Präsident Eleazar López Contreras gegründet. Der Park wurde 1953 nach Henri Pittier umbenannt, dem berühmten Schweizer Geographen, Botaniker und Ethnologen, der 1917 in Venezuela eintraf, mehr als 30.000 Pflanzen des Landes klassifizierte und sich viele Jahre lang dem Studium der Flora und Fauna des Parks widmete.

Der Henri-Pittier-Nationalpark hat die Ehre, die Geschichte der Nationalparks in Venezuela begründet zu haben. Er erstreckt sich über eine Fläche von 107 800 Hektar im nördlichen Teil des Bundesstaates Aragua und umfasst einen großen Teil der Küste von Aragua und der Bergregion des Bundesstaates Carabobo und grenzt an den Nationalpark San Esteban. Henri Pittier ist der größte der Nationalparks in der Küstenregion.

Der Park besteht aus zwei geografischen Systemen: einem zerklüfteten Gebirgssystem, in dem mehr als 500 Vogelarten und 22 endemische Arten leben, neun großen Flüssen und einer großen Vielfalt an Flora und Vegetation. Das zweite System ist die Küstenzone mit Buchten, Stränden und Ferienorten von großem touristischem Potenzial.

Neben seiner ökologischen Bedeutung ist es auch eine wichtige Wasserquelle für die umliegenden Städte und Dörfer und das Land, in dem einige der besten Kakaosorten der Welt angebaut werden, insbesondere in der Stadt Chuao und ihrer berühmten Kakaoroute.